Es handelt sich um ein Druckverfahren, bei welchem die Farbe durch ein Sieb gedrückt wird, auch als Durchdruck, Schablonen-Druckverfahren oder Silk-Screen-Verfahren bekannt.
Mittels Schablonen werden die Bereiche des Siebgewebes abgedeckt, durch welche keine Farbe dringen soll, also die entsprechenden Partien, die unbedruckt bleiben sollen. Alternativ können anstelle der Schablonen auch fotografische Verfahren eingesetzt werden:
Das Sieb kann im Voraus mit lichtempfindlicher Fotoemulsion beschichtet werden, nachdem es entfettet und gereinigt wurde, da die Emulsion ansonsten nicht haftet. Diese reagiert auf UV-Licht. Wird ein deckender Belichtungsfilter (z.B. eine leicht milchige Folie, die das zu druckende Motiv mit gestochen scharfen Rändern, meist in Schwarz, enthält) auf das beschichtete Sieb gelegt und bestrahlt, härtet die Fotoemulsion in den Bereichen um das Motiv herum durch die Lichteinwirkung aus. Diese Bereiche lassen keine Druckfarbe hindurch. Nach Abnahme des Belichtungsfilters muss die Fotoemulsion unter dem Motiv mit Wasser ausgespült werden, sodass das Sieb an dieser Stelle von Druckfarbe durchdrungen werden kann. Das Motiv kann nun problemlos auf den sogenannten Bedruckstoff übertragen werden. Der Bedruckstoff bezeichnet das Material, welches bedruckt wird. Der Siebdruck hat den Vorteil, dass unterschiedlichste Materialien bedruckt werden können. Sowohl Textilien (Kleidung, Stoffe) als auch Glas, Keramik, Folien, Papier, Holz oder Metall (Blech). [1,2]
Auch Mehrfarbendruck ist möglich.

Das Sieb kann aus Polyester, Textil oder Draht bestehen und ist in einen Rahmen eingespannt. Dabei gibt es unterschiedliche Feinheitsgrade von Geweben. Je dichter das Gewebe ist, je mehr Fäden also enthalten sind, desto weniger Farbe dringt hindurch. Für gröbere Arbeiten sollte also ein Gewebe mit weniger Fäden eingesetzt werden.
Das Sieb wird über dem Bedruckstoff fixiert und mit Farbe bedeckt. Diese wird anschließend mithilfe der Rakel, in diesem Fall Gummirakel (kann alternativ auch aus Kunststoff bestehen), durch das Siebgewebe gestrichen und somit auf den Bedruckstoff übertragen. Bei der Rakel handelt es sich um ein Abstreichholz bzw. ein Kratzeisen. Sie kann auch in Form eines Messers auftreten. [2,3]
Danach erfolgt die Trocknung.

Der Siebdruck wird heute aufgrund seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten hauptsächlich zu Werbezwecken oder sonstigen künstlerischen Projekten gerne genutzt und ist seit ca. 1940 in Gebrauch.

Quellen

[1] Zender, Joachim Elias: Lexikon Buch, Druck, Papier, 2008.
[2] Siebdruck:
https://de.wikipedia.org/wiki/Siebdruck
[3] Rakel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rakel

08.03.2018 - 12:22

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