Wie auch beim Kupferstich handelt es sich bei der Ätzradierung um ein sogenanntes Tiefdruckverfahren: Zuerst erhält die Metallplatte (i.d.R. Kupfer, seltener Messing oder Zink) einen säurebeständigen Überzug, den Ätzgrund, welcher mit einem Pinsel aufgetragen wird und die geeignete Konsistenz besitzt, solange das Kupfer der Druckplatte noch sichtbar ist. [1]

Die gewünschte Zeichnung wird anschließend mithilfe eines Werkzeuges, der Radiernadel, spiegelverkehrt in die Beschichtung der Druckplatte eingeritzt. Daraufhin erfolgt ein Bad in Säure. Der Ätzgrund sorgt für den Schutz der Platte, sodass bis auf die geritzten Bereiche, in welchen der Überzug entfernt wurde, keine Säure eindringt. Die Linien der Zeichnung selbst werden jedoch angegriffen und somit vertieft, sodass sie anschließend in der Lage sind, die Druckfarbe aufzunehmen.

Nach dem Säurebad wird der Ätzgrund wieder entfernt und die Druckfarbe mithilfe eines Ballens auf die Platte gebracht. Dabei setzt sich die Farbe in den eingeritzten Vertiefungen fest. Bevor der Druck erfolgen kann, wird die Metallplatte abgewischt, sodass überschüssige Farbe entfernt wird. [2]

Das Drucken erfolgt in einer Walzenpresse, indem die Platte, welche nun die Druckfarbe enthält, mit einem angefeuchteten und damit saugfähigem Papier, sowie einem Filz abgedeckt wird. Das Papier wird bei diesem Vorgang in die Vertiefungen gepresst, wo es die Farbe aufnehmen kann, welche anschließend fühlbar erhöht aufliegt, sobald der fertige Druck der Presse entnommen wurde.

Der Plattenrand ist als charakteristisches Merkmal sämtlicher Tiefdrucktechniken auch bei der Ätzradierung vorhanden. Die Radierung erlaubt im Vergleich zum Kupferstich eine leichtere und damit flüssigere Linienführung, da die Platte selbst nicht durch die Nadel in Form von Spanabhebung verletzt wird, wie mit dem Grabstichel der Fall. Stattdessen ersetzt die Säure durch Eindringen und Ätzen den Arbeitsvorgang, der ansonsten von Hand durchgeführt werden müsste und einen entsprechenden Kraftaufwand erfordert. [1]

Neben dem deutschen Künstler Albrecht Dürer (1471 - 1528) praktizerte die Radierung auch der schweizerisch-deutsche Kupferstecher Matthäus Merian (1593 - 1650). [3]

Quellen

[1] Radierung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Radierung
[2] Zender, Joachim Elias: Lexikon Buch, Druck, Papier, 2008.
[3] Matthäus Merian:
https://de.wikipedia.org/wiki/Matth%C3%A4us_Merian

05.02.2018 - 12:03

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